Am Dienstag den 13.5. führte die Feuerwehr Spremberg eine anspruchsvolle Gefahrgutübung auf dem Gelände des örtlichen Wertstoffhofs durch. Das realistisch inszenierte Szenario stellte die Einsatzkräfte vor eine komplexe Lage mit Gefahrgut, Menschenrettung und umfangreicher Koordination – ein perfekter Rahmen, um das Vorgehen nach der GAMS-Regel praxisnah zu üben.
Das Übungsszenario – Austretender Stoff und vermisste Person
Angenommene Lage: Ein Gefahrgut-LKW hatte bei Rangierarbeiten auf dem Gelände einen Behälter beschädigt. In der Folge trat eine unbekannte, möglicherweise gefährliche Flüssigkeit aus. Der LKW-Fahrer wurde vermisst, die Lage war unklar, Rauchentwicklung im Umfeld deutete auf eine mögliche Reaktion hin.
Die ersteintreffenden Kräfte mussten mit unvollständigen Informationen und unter Zeitdruck erste Entscheidungen treffen – genau wie im echten Einsatz.
Schon bei der Erkundung identifizierten die Einsatzkräfte durch Warntafeln und UN-Nummer einen flüssigen Gefahrstoff. Die Substanz war unbekannt, es bestand das Risiko chemischer Reaktionen.
Der gesamte Bereich um den beschädigten Container wurde großflächig abgesperrt. Windrichtung, Geländegefälle und Kanalisation wurden beachtet. Ein Sperrkreis wurde definiert, um weitere Personen zu schützen.
Die Menschenrettung hatte oberste Priorität. Ein Trupp unter Atemschutz und in Chemikalienschutzanzügen (CSA) ging zur Vermisstensuche vor. Die gesuchte Person (dargestellt durch eine Übungspuppe) wurde im Bereich hinter dem LKW aufgefunden und geborgen – eine echte Herausforderung unter Sichtbehinderung, Schutzanzug und Zeitdruck.
„Parallel wurden Fachberater, der Gefahrgutzug des Landkreises sowie die Dekon-Gruppe nachalarmiert.“
Starke Teamleistung und wertvolle Erkenntnisse
Die Übung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig klare Strukturen und eingeübte Abläufe im Gefahrstoffeinsatz sind. Sie verdeutlichte, dass die GAMS-Regel nicht nur ein theoretisches Modell ist, sondern im Einsatz lebensrettende Struktur bietet. Durch die realitätsnahe Darstellung und die Einbindung aller notwendigen Einheiten konnte ein wertvoller Ausbildungseffekt erzielt werden.
Ein Dank gilt allen beteiligten Feuerwehrkräften, der Übungsleitung sowie dem Team des Wertstoffhofs, das das Gelände für diese wichtige Ausbildung zur Verfügung stellte.